Was bisher geschah - Zusammenfassung der Ereignisse von Neronia Teil II:
Schatten über Kala-Thor
"Ihr wollt, daß ich Euch die Geschichte erzähle, die sich zugetragen hat
am Kloster zu Acron? Noch einmal? Nun gut, setzt euch hier ans Feuer,
nehmt noch einen Krug.
Nun hört zu: Ihr wißt sicherlich, wie die militärische Lage vor jenen
denkwürdigen Ereignissen.... Nein? Also gut, dann muß ich Euch auch darin
noch einmal nachhelfen.
Das südlich gelegene Syntalea, auf der anderen Seite des großen Gebirges,
war dem Ansturm der dunklen Armee, soweit wir wissen, völlig zum Opfer
gefallen. Deren Truppen drangen nun auch - das habt Ihr doch wohl
mitbekommen - nach Kala-Thor vor. Die Fronten verhärteten sich hier
allerdings, da wir Kala-Thorianer unsere Armee und das ganze Land schon
immer etwas straffer organisiert haben als die Syntaleer. ... Was
protestiert Ihr, es ist doch so! Seid doch froh, sonst hätten wir Euch
nicht aufnehmen können. Sicher, wir hatten auch mehr Zeit, um uns auf den
Ansturm vorzubereiten. Wollte ich gerade sagen, laßt mich halt ausreden.
Also gut. Auf jeden Fall schien die dunkle Armee ihre Strategie zu
verändern. Bald gab es immer häufiger Berichte von kleinen Trupps dunkler
Soldaten, die im Hinterland der Front gesichtet wurden. Zur gleichen Zeit
entwickelten die Parganas, die berühmten Militärstrategen von der Akademie
am Hofe des Königs von Kala-Thor, aus vielfältigen Berichten und Analysen
eine bahnbrechende Theorie. Dieser zufolge benutze die dunkle Armee die
Kraft mächtiger magischer Stätten, um in einem gewissen Umkreis ihre
Soldaten fast unbesiegbar zu machen. Wahrscheinlich suchten also diese
kleinen Trupps im Hinterland nach magischen Orten, die ihre Kämpfer an der
Front unterstützen sollten. Nun hieß es also handeln, und Truppen wurden
losgeschickt, um diese Pläne zu vereiteln. Ihr wißt, daß das reguläre Heer
an der Front stark gebunden war. Also setzten sich die Truppen, die diesen
Vorgängen nachgehen sollten, meist recht bunt zusammen. Wie man hört,
waren oft sehr viele Syntaleer darunter.
So kam es also, daß ein zusammengewürfelter Haufen unter der Führung von
Graf Kildran, dem Anführer der Flüchtlinge aus Syntalea, und Graf Cedric
am ehrwürdigen Pendrais-Kloster zu Acron ankamen. Denn in dessen Nähe
waren kurze Zeit vorher kleine Trupps dunkler Soldaten gesichtet worden.
Könnt Ihr mir so weit folgen? Schön.
Und dann...
Stellte sich bald heraus, daß es in den Wäldern in der Nähe des Klosters
eine Ruine gab, die wohl zu Zeiten, als die Eingeborenenstämme noch
zahlreicher durch die Wälder streiften, eine mächtige magische Stätte
war... und tatsächlich war sie auch schon von dunklen Soldaten besetzt.
Gott sei dank konnten die Helden diese besiegen, bevor sie ihre
schändlichen Rituale durchführen konnten. Danach gelang es ihnen, einen
uralten Geist zu beschwören, der früher der Wächter der Ruine gewesen war.
Er teilte ihnen mit, daß man durch die erneute Einsetzung eines Wächters,
der ein "Unschuldiger" sein müsse - fragt mich nicht, ich weiß auch nicht,
was das ist - dieser Wächter also könne den ehemaligen Tempel versiegeln
und so vor jeglichem Mißbrauch schützen, sagte der Geist.
Um die Versiegelung entsprechend den alten Eingeborenenriten vorzunehmen
müsse der Wächter mit folgenden Dingen ausgestattet werden: dem Becher der
Vernunft, dem Trank der Vernunft, dem Schwert der Luft sowie der
beschützenden Flamme, auch "Sphäre" genannt. Nein, der Geist hat sich
nicht ganz so klar ausgedrückt, aber ich will Euch ja nicht ewig
langweilen oder?
Wenig später allerdings tauchte dann noch eine Gruppierung auf, die
behauptete, die Helden seien in die Irre geführt worden und die Sphäre
müsse zerstört werden, da sie nicht in die Hände der dunklen Armee fallen
dürfe. Einige schenkten dieser neuen Deutung anfangs Glauben. Es stellte
sich aber am Ende heraus, daß sie in Wirklichkeit Anhänger der Sekte des
Armageddon waren - von denen habt Ihr doch sicher schon gehört, oder? Das
ist diese Gruppierung, die die dunkle Armee als von den Göttern gewollte
Strafe betrachtet, und alles tut, um sicherzustellen, daß niemand dieser
Strafe entgeht. Ja, genau, die Wahnsinnigen, die damals des nächtens die
Tore von Murdla geöffnet haben, um den Feind einzulassen. Ich habe einmal
gesehen, wie sie freudig den dunklen Soldaten entgegengelaufen sind - als
ob jene die Erlöser seien. Sie haben sich dankbar hinschlachten lassen und
sogar ihre Kinder den Schwertern entgegengestreckt. Es jagt mir immer
kalte Schauer den Rücken hinunter, wenn ich daran denke.
Doch zurück zu unserer Geschichte. Ich sehe schon einige müde Gesichter.
Die für das Wächter-Ritual benötigten Utensilien, also Becher, Trank und
Schwert, konnten die Helden von Acron, nachdem sie sich ein wenig mit der
vergessenen Eingeborenenkultur beschäftigt hatten, beschaffen,
beziehungsweise nach alten Rezepten herstellen. Um an die Sphäre zu
gelangen, mußten sie jedoch einen fürchterlichen Dämon beschwören. Ich
weiß, gefällt mir auch nicht, aber so war's nun mal. Die Sphäre war
nämlich vor einiger Zeit in eine andere Dimension gelangt, und ein Dämon
schien das einzige Wesen zu sein, daß es aus dieser fremden Welt holen
konnte. Als Gegenleistung verlangte der Dämon allerdings eine Seele.
Täusche ich mich, oder ist es kälter geworden? Legt doch mal etwas Holz
nach. So ist's besser. Nun ja, Gott sei dank hatten die Mönche viele Jahre
vorher ein Irrlicht gefangen, das viele nächtliche Wanderer ins Verderben
geführt hatte. Das akzeptierte der Dämon nach ein paar Wutanfällen
schließlich, und erklärte sich bereit, die Sphäre zu holen.
Zu guter letzt wurde auch ein "Unschuldiger" gefunden, der in Zukunft den
ehemaligen Tempel bewachen sollte. Die Anhänger der Sekte des Armageddon
gaben sich am Schluß zu erkennen und versuchten, die Helden mit Gewalt an
der Versiegelung des Tempels zu hindern, doch sie konnten, den Göttern sei
dank, besiegt werden. Der Wächter wurde feierlich eingesetzt, und damit
war die sprudelnde Magiequelle des Tempels versiegelt. Die dunkle Armee
hat sich darüber sicher nicht gefreut.
So, das war's.
Ob ich etwas weggelassen hab?
Natürlich. Die Sache mit den Vampiren zum Beispiel, oder die ständigen
Kämpfe mit Spähtrupps der dunklen Armee, und so weiter... wir wollen doch
schließlich nicht bis morgen früh hier sitzen, oder? Eine gute Nacht
wünscht der Geschichtenerzähler.
Wenn es Euch gefallen hat, dann... oh, danke, zu gütig. Danke, der Herr.
Auch Euch vielen Dank........."